Alles super! Tanja erzählt von Ihrem Praktikum

im natürlich Mainz

Meine morgendliche Tour führt mich heute in den Bioladen natürlich in der Mainzer Neustadt. Ich treffe mich mit Tanja Seif, einer Frau mit Behinderung, die im natürlich ein Praktikum macht.

Als ich das natürlich betrete - ich war schon länger nicht mehr hier -, schlägt mir ein vertrauter Geruch nach Backwaren, Kräutern, Gewürzen und allerlei Anderem entgegen. Ich habe ihn vermisst.

Tanja Seif begrüßt mich freudig. Sie trägt stolz die Schürze, die hier alle Mitarbeiter*innen tragen.

Wir setzen uns ins Bistro, und sie erzählt mir von ihren Aufgaben, die sie während ihres Praktikums machen durfte.

Zu den Haupttätigkeiten gehörte der Wareneingang. Waren ins Lager einräumen, vom Lager in die Regale räumen, das Haltbarkeitsdatum prüfen und in den Regalen entsprechend so sortieren, dass die länger haltbaren Produkte hinten stehen. Im Privaten ist Tanja Seif gar nicht so ordentlich, aber hier im Laden ist das für sie kein Problem.

Die Kontrolle des Mindesthaltbarkeitsdatums ist im Lebensmittelsektor unerlässlich. Hier werden viele frische Waren angeboten. Deswegen muss Tanja Seif besonders gut aufpassen und die Zahlen korrekt erfassen. Einmal kam es vor, dass eine Lieferung von Milchflaschen mit dem falschen Datum etikettiert war. Statt April stand Mai darauf und Tanja Seif musste alles per Hand umdatieren, das war eine Arbeit bei der Frau Seif froh war, als diese vorüber war.

Ein Highlight ihres Praktikums war die Arbeit an der Kasse. Sie bekam hier jemanden an die Seite gestellt, der sie die ganze Zeit unterstützt hat. Sie hat die Waren über den Scanner gezogen und dann die Kunden abkassiert. Auch die Verwendung vom EC-Karten Lesegerät hat sie üben können.

Gerne hilft sie Kund*innen bei der Suche nach den richtigen Produkten. Wenn sie dann selbst mal Unterstützung braucht, fragt sie bei ihren Kolleg*innen nach.

Im Vergleich zu einem anderen Praktikum in einem Einzelhandelsmarkt hat sie im natürlich mehr Anleitung und mehr Aufgaben bekommen, so dass ihr mehr zugetraut wurde. Manchmal hat Tanja Seif Probleme, wenn die Schrift zu klein ist, die Sachen gut zu lesen, zum Beispiel wenn sie an der Kasse sitzt oder auch das Merken zahlreicher Nummern der Obst und Gemüsewaren fällt ihr nicht ganz so leicht. Doch so schnell lässt sie sich dabei nicht aus der Ruhe bringen, da hat sie viel an sich trainiert.

Besonders bei Obst und Gemüse sind ihr nicht alle Produkte geläufig, so dass sie manchmal nachfragen muss, um welches Produkt es sich handelt beispielsweise bei einer speziellen Pilzsorte oder dem Ingwer. Es zeichnet sich aus, dass die Mitarbeiter*innen im natürlich viel Erfahrung im Umgang mit Praktikant*innen haben. Man ist hilfsbereit und nimmt sich die Zeit für die Anleitung, ebenso steht das Team für Fragen zur Verfügung. So hat Tanja Seif mit ihren Kolleg*innen viel Spaß gehabt und fühlte sich super unterstützt.  Wenn sie mal an Produkte nicht herankam, weil sie zu weit oben im Regal standen, gab es immer helfende Hände.

Tanja Seifs Fazit zu dem Praktikum: „Es war super und hat mir viel Spaß gemacht, besser als das letzte Praktikum.  Da habe ich mich immer wieder mal überfordert gefühlt und vermisste mehr Anleitung. Im natürlich hat mir die Abwechslung der Aufgaben sehr gefallen, aber es dürfen auch nicht zu viele verschiedene sein. Klar gab es auch hier mal Tage, die ich mir anders gewünscht hätte, aber das ist ja normal.“

Zum Schluss kommt noch Thomas Meier hinzu, er ist einer der beiden Marktleiter im natürlich Mainz und zuständig für alle Praktikant*innen. Auf meine Anmerkung, dass Tanja Seif die Anleitung besonders gelobt hat, erwiderte er, dass sei für sie selbstverständlich und die Praktika seien ein weiteres Standbein im natürlich. Praktika sind für viele Menschen ein Einstieg ins Arbeitsleben und für die Mitarbeiter*innen ist es selbstverständlich Praktikannt*innen zu unterstützen, da man auch etwas zurückbekommt. In der Regel nimmt man Praktikant*innen aus allen Bereichen der gpe, manchmal aber auch in Kooperation mit in.Betrieb deren Werkstattmitarbeitenden. Wichtig ist, dass Menschen, die hier ein Praktikum absolvieren wollen, möglichst eigenständig arbeiten können oder gegebenenfalls mit einem Inklusionshelfer kommen.

Gracia Schade, Unternehmenskommunikation gpe

Zurück