Beratungscafé unplugged auf dem Open Ohr

In diesem Jahr stand das Festival unter dem Titel „IRR:RELEVANT

Über Pfingsten fand wieder das Open-Ohr-Festival in Mainz statt, das seit vielen Jahren nicht nur der musikalischen Unterhaltung dient. Mit Diskussionen, Kabarett, Aktionskunst und vielem mehr wird stets ein wichtiges politisches oder gesellschaftliches Thema in den Mittelpunkt gestellt. So bedeutet Open Ohr neben Spaß immer auch Anspruch, Sensibilität und Veränderung. In diesem Jahr stand das Festival unter dem Titel „IRR:RELEVANT“ und hatte sich das Ziel gesetzt, offen über das Thema „psychische Gesundheit“ ins Gespräch zu kommen und Tabus rund um die Psyche zu brechen.

Genau dies ist für unplugged- das Beratungscafé bereits im achtzehnten Jahr Auftrag und Herzensangelegenheit und so war es eine besondere Freude, auf dem Festival mit einem Infostand und mit Christopher Haas als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion vertreten zu sein. Auf dem Markt der Möglichkeiten erfreute sich der unplugged-Pavillon dann auch regem Interesse. Ein Selfcare-Glücksrad bot viele Ideen, die eigene seelische Gesundheit zu stärken, Give-aways und Flyer füllten die Taschen der Besuchenden und nicht zuletzt standen hochmotivierte Mitarbeitende des unplugged für vielfältige Gespräche zur Verfügung. Deutlich wurde hier, wie groß der Stellenwert des wichtigen Themas „seelische Gesundheit“ für viele Menschen ist, wie divers die persönlichen Haltungen und wie gemeinsam die Zielsetzung, ein stabiles und gelingendes Leben für alle zu ermöglichen.

Hierzu sind nicht nur passende Hilfsangebote erforderlich, sondern auch Menschen, die sich eingeladen fühlen, solche Unterstützung anzunehmen. Das allerdings wird auch weiterhin noch viel zu oft von der Sorge verhindert, als Betroffene*r Opfer von Sichtbarwerdung und Ausgrenzung zu werden. Um dazu weitere Veränderung positiv zu begünstigen, hatte das Podiums „Das ist ja nicht normal – Tabuisierung und Stigmatisierung psychischer Erkrankungen“ zur Diskussion aufgerufen. Christopher Haas trat hier engagiert für die Belange und Sichtweisen seelisch erkrankter Menschen ein und fand sich damit in guter Gesellschaft wieder. Einigkeit unter den Debattierenden bestand sowohl in der Ansicht, bereits manches erreicht zu haben, als auch im Wunsch und Willen, weiter auf eine umfassendere Verwirklichung von Inklusion und Enttabuisierung hinzuarbeiten.

So war das ganze Open Ohr mit all seinen Teilnehmenden ein Fanal für Solidarität und Menschlichkeit. Mehr als 10.000 Besucher*innen, sensibilisiert für ein relevantes Thema, dazu Sonne und Musik; der Einsatz für die seelische Gesundheit kann sehr schön sein…      

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.