3. Dezember – Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Zum Internationalen Aktionstag wurde natürlich-Mitarbeiter Christian Löhnert von der Allgemeinen Zeitung ausgewählt, um mit seinem Portrait das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachzuhalten und den Einsatz für deren Würde, Rechte und das Wohlergehen zu fördern. Christian Löhnert arbeitet seit 11 Jahren im Bioladen & Bistro natürlich mainz.

Mit großer Leidenschaft betreut er die Käsetheke, die über die Mainzer Neustadt hinaus für ihre Auswahl und Frische berühmt ist. „Es könnte gut sein, dass es die größte Bio-Käsetheke in Mainz ist“, bemerkt Löhnert stolz. Über Mittag hilft er gerne im Bistro-Bereich aus, und auch an der Kasse und im Warenlager ist er ab und zu im Einsatz: „Eigentlich war ich schon überall“. Montags betreut er die Lieferungen für Mainzer Kitas. Sie bekommen ihre Milchprodukte, Obst und Gemüse vom Naturkostladen angeliefert.

Nach der Schule, in der er „ein bisschen langsamer war als viele andere“, machte Christian Löhnert eine Maler- und Lackiererausbildung im Berufsbildungswerk. Durch einen Betreuer gelangte er später zur gpe. Hier verbrachte er zunächst zwei Jahre im Werkstattbereich, absolvierte verschiedene Praktika im Küchen- und Gastronomiebereich und wurde anschließend Inklusionsmitarbeiter im natürlich. Hier arbeitet er Vollzeit im allgemeinen Arbeitsmarkt.

Christian Löhnert lebt in seiner eigenen Wohnung. Er liebt Schwimmen und Radfahren, liest gerne, hört Musik und ist begeisterter Kinobesucher. Bei der Arbeit gebe es schon ab und zu mal Stress, sagt er nach einigem Überlegen, aber der Spaß an der Arbeit überwiege bei Weitem. „Hier herrscht eine tolle Atmosphäre, die Kolleginnen und Kollegen sind super nett, genauso wie die Kundschaft – vor allem die vielen Stammkunden.“

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.