Beratungstag trifft Werkstattmesse

Am Samstag, den 30.01.2016, findet im Rahmen des Beratungs- und Informationstags der Sophie-Scholl-Schule Mainz BBS II auch die Werkstattmesse der gpe gGmbH unter dem Motto „Weiterkommen“ statt. Die Kooperation ist dabei eine Win-Win-Situation für beide Parteien, wie Schulleiterin Hildegard Küper betont: „In unserer täglichen Arbeit steht das Thema ‚Inklusion‘ stark im Mittelpunkt. Wir unterrichten seit Jahren inklusiv in vielen Klassen und bieten seit diesem Schuljahr auch ein Berufsvorbereitungsjahr ‚Inklusion‘ an, in dem beeinträchtigte Jugendliche gemeinsam mit nicht-beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern auf den Einstieg in das Berufsleben vorbereitet werden. Aus diesem Grund haben wir unseren Beratungs- und Informationstag in diesem Jahr bewusst unter das Motto ‚Schule in Begegnung‘ gestellt“.

Zwischen 9 und 13 Uhr werden an der Sophie-Scholl-Schule Informationsveranstaltungen und Gespräche zu den Fachschulen (Ausbildungsberufe „ErzieherIn“ und „AltenpflegerIn/AltenpflegehelferIn“), der Berufsfachschule I („Ernährung und Hauswirtschaft/Sozialwesen“ und „Gesundheit und Pflege“), zu den Höheren Berufsfachschulen („Hauswirtschaft“ und S“ozialassistenz“), zur Berufsoberschule II („Gesundheit und Soziales“) und zum Beruflichen Gymnasium („Gesundheit und Soziales“) angeboten. Ab dem Sommer 2016 wird es zudem die „Fachschule für Organisation und Führung“ (berufsbegleitend) geben. Neben den vielfältigen beruflichen Qualifikationen können an der Sophie-Scholl-Schule Abschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife erworben werden.

Im Vorfeld des Beratungs- und Informationstages hat eine Klasse von Schülerinnen und Schülern verschiedene Werkstattbereiche der gpe gGmbH besucht – darunter beispielsweise die Schneiderei sowie die Kunstwerkstatt und Buchbinderei „BUNT&bündig“. Am Tag der Messe übernehmen die Schülerinnen und Schüler dann eine „Patenschaft“ der Bereiche und stehen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite.

Die Werkstätte für behinderte Menschen der gpe (das sogenannte „ServiceCenter“) will an diesem Tag einem breiten Publikum verdeutlichen, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen professionelle Dienstleistungen erbringen und hochwertige Produkte herstellen können.

Hinter der Kooperation mit der Sophie-Scholl-Schule steckt die Absicht, stärker „vor Ort“, das heißt außerhalb der eigentlichen Betriebe präsent zu sein, wie Jens Bucher, Projektkoordinator des Projekts „Inklusives Mainz“, erläutert: „Ich glaube, wir müssen noch viel mehr Möglichkeiten der Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne offizielle Behinderung schaffen. ‚Schule in Begegnung‘ ist ein aktiver Beitrag dazu. Menschen mit Behinderung und ihre Leistungen sind nicht mehr nur sichtbar, sondern ihre Sichtbarkeit wird zunehmend selbstverständlich.“

Während sich die Gäste gemeinsam mit Schülerinnen, Schülern und Werkstattbeschäftigten in einen spannenden Austausch begeben oder von der Produktpalette des ServiceCenters inspirieren lassen, wird die Band der Peter-Jordan-Schule für musikalische Begleitung sorgen. Zudem wird eine Kunstausstellung unter dem Motto „Integration“ in der Halle stattfinden.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.