Bioladen „natürlich“ in Ingelheim räumt Preise ab

Der Ingelheimer Bioladen „natürlich“ wurde erneut von der Leserschaft des Magazins „Schrot & Korn“ ausgezeichnet. Gleich zweifach konnte der Bioladen der Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen punkten: In den Kategorien „Gesamteindruck“ (Bronze) sowie „freundliches Personal“ (Silber). Vergangenen November folgten bundesweit über 51.000 Bioladen-Kunden in ganz Deutschland der Aufforderung ihre „Lieblingsbioläden“ in sieben Kategorien zu bewerten. Insgesamt wurden 180 von 2382 teilnehmenden Läden prämiert.

 „Es freut uns sehr, dass unsere Bioläden bei den Kunden so gut ankommen. Gleichzeitig bedeuten Auszeichnungen wie diese auch eine Bestätigung unserer Arbeit“, so Edith Siesenop, Geschäftsbereichsleiterin der Einzelhandel-Inklusionsbetriebe der gpe gGmbH Mainz.

 Die freundliche Atmosphäre und das offene Miteinander mit Kunden, Lieferanten und im Team prägen das besondere Flair der „natürlich“ Bioläden in Ingelheim und der Mainzer Neustadt. Dass die Kunden das – neben der Auswahl, der Regionalität und der Frische - schätzen haben sie auch dieses Jahr wieder mit ihrer Bewertung zum Ausdruck gebracht.

Die „natürlich“-Bioläden werden von der Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen (gpe) in Mainz betrieben. Sie sind Inklusionsbetriebe für Menschen mit Beeinträchtigungen und schaffen mit ihrem inklusiven Konzept geeignete Arbeitsplätze für diese. Die Anforderungen sind hierbei auf die Fähigkeiten der Mitarbeitenden abgestimmt. Durch ihre Mitarbeit bekommen sie die Möglichkeit, ein eigenes Einkommen und Anerkennung zu erzielen. Darüber hinaus bieten Fort- und Weiterbildungen die Chance, sich für weitere Aufgaben zu qualifizieren.

Zurück

CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.