Da ist jemand, dem ich vertrauen kann

Frau S. und Frau P. erzählen uns heute von ihren Erfahrungen mit der Unterstützung, die sie im Rahmen der psychosozialen Hilfen durch die gpe Mainz bekommen.

Foto Frau S.Frau S. lebt allein. Sie bekommt Unterstützung, beispielsweise bei ihrer Post, behördlichen Angelegenheiten sowie Arztbesuchen. Auch an bevorstehende Termine erinnert sie ihre Unterstützerin.

Frau S. ist darüber sehr froh, „ich würde sonst schon mal den einen oder anderen Termin vergessen.“ Besondere Highlights sind für sie, wenn sie gemeinsam mit ihrer Unterstützerin ein Museum besucht oder einfach nur mal spazieren gehen kann. Frau S. erzählt: „Ich habe bis zu vier Termine in der Woche mit meiner Unterstützerin.“

Foto Frau P.Frau P. lebt in einer zweier WG und kommt ebenfalls Hilfe bei ihrer Post aber auch ganz allgemein im Alltag. Wenn es mal Probleme oder Krisen gibt, dann ist ihre Unterstützerin für sie da und sie kann mit ihr darüber sprechen. Frau P. bekommt einmal in der Woche Unterstützung, im Bedarfsfall können auch zusätzliche Termine vereinbart werden.

Beide sind sich darüber einig, dass durch die Unterstützung ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wesentlich besser ist.

Beiden Klientinnen ist es wichtig selbstbestimmt zu leben, sie mögen es nicht, wenn andere für sie Entscheidungen treffen. Frau P. ergänzt: „Manchmal fällt mir nichts ein, was ich mal unternehmen könnte, dann lasse ich mich gerne inspirieren.“

Alle Termine finden werktags statt, in der Regel nach dem Besuch der Tagesstätte, also am Nachmittag. Beide Klientinnen schätzen es sehr, dass sie ihrer Unterstützungsperson vollstes Vertrauen schenken können.

Eine Mitarbeiterin erzählt abschließend: „Wir sind ein tolles Team. Wir arbeiten auf Augenhöhe und der Job ist einfach sehr abwechslungsreich. Man ist im Rahmen der psychosozialen Hilfen sehr flexibel, wie man seine Arbeit gestaltet und hat zahlreiche Möglichkeiten selber Ideen einzubringen. Die Arbeit mit den Klient*innen macht einfach Spaß, es sind tolle Menschen.“

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.