Das Mittagessen kommt mit dem E-Auto

gpe nutzt E-Mobilität und Car-Sharing

Michael Gensmann ist mit dem Elektroauto der gpe Wachsmanufaktur im Stadtgebiet und in Rheinhessen unterwegs.

 

Seit gut einem Jahr sind bei der gpe Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen Mainz Elektrofahrzeuge im Einsatz: für die Auslieferung des Schulessens und für die Fahrten der Wachsmanufaktur. Beide Fahrzeuge wurden gebraucht gekauft und können über eigene Ladestationen betankt werden.

Gerade für die kurzen Strecken zu den Mainzer Schulen, die die gpe von ihrer Schulküche in der Geschwister-Scholl-Straße aus beliefert, sind die Reichweiten ideal. Auch die Werkstatt- und Inklusionsbetriebe der gpe, die über das ganze Stadtgebiet und in Rheinhessen verteilt sind, können problemlos angefahren werden, berichtet Axel Schmidt, kaufmännischer Leiter und Verantwortlicher für das Facility- und Fuhrpark-Management. Einen weiteren Vorteil für die gpe sieht Schmidt darin, dass E-Autos in der Regel serienmäßig mit Automatikgetriebe ausgestattet sind: „Bei herkömmlichen Fahrzeugen in dieser Wagenklasse ist das eher außergewöhnlich. Aber dadurch können auch unsere Mitarbeitenden die Fahrzeuge nutzen, die aufgrund ihrer Behinderung auf Automatik angewiesen sind.“

Die Ladestationen sind direkt an den Standorten installiert und werden aus Ökostrom gespeist, den die gpe seit Jahren von einem zertifizierten Energieversorger bezieht, der ausschließlich Strom aus einheimischer Wasserkraft anbietet. Die Anschaffung des Elektroautos für die Wachsmanufaktur wurde von Aktion Mensch gefördert – aber auch ohne finanzielle Unterstützung setzt die gpe in Zukunft im Laufe ihrer Flottenerneuerung auf alternative Antriebe.

Den Mitarbeitenden der gpe stehen zudem die ad hoc zu mietenden Fahrzeuge eines Car-Sharing-Anbieters zur Verfügung, Parkplätze hierfür stellt die gpe dem Vermieter direkt am Verwaltungssitz in Mainz-Hechtsheim und am „natürlich“ Naturkostmarkt in der Mainzer Neustadt zur Verfügung.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.