Delegation aus Polen besucht gpe

Der Paritätische Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der polnischen Stadt Opole (Oppeln). So reiste Anfang Juli eine kleine Delegation nach Mainz, u.a. um verschiedene Mitgliedsverbände des Paritätischen kennenzulernen.

Die Reisegruppe wurden von den Vorstandsmitgliedern des Paritätischen: Gaby Schäfer, Wilbert Peifer und Dr. Armin Kuphal sowie dem Landesgeschäftsführer Michael Hamm und Simone Grünbeck-Petry geleitet.

Dabei besuchte man auch mehrere Betriebe der gpe. Die polnischen Gäste waren Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und von Nichtregierungsorganisationen. Die kleine Gruppe übernachtete im Hotel INNdependence. Dort wurden sie am Morgen von Jörg Greis, Geschäftsführer gpe und Alexander Tränkmann, Geschäftsbereichsleiter Inklusionsbetriebe, begrüßt. Nach einer kurzen Vorstellung der gpe, fuhr die Gruppe gemeinsam nach Mombach, um sich dort die Soziale Stadtimkerei und die Wachsmanufaktur anzuschauen. Von dort fuhr man weiter in den Bioladen „natürlich mainz“. Jonas Herz, Mitarbeiter, stellte den Markt vor. Die Gäste fragten u.a., ob den Kund*innen der soziale Aspekt des Marktes bekannt und wichtig sei. Dies konnte Jonas Herz mit aller Deutlichkeit bejahen. Das Konzept des Marktes gefiel so gut, dass einige Gäste direkt noch ein paar Einkäufe erledigten. Zur Mittagszeit kehrte man im Gast Hof Grün ein. Birgit Meyer-Höflich, Bereichsleitung Gastronomie nahm die Gäste in Empfang. Zum Auftakt der bayrischen Woche servierten man den Gästen eine kleine Haxe oder alternativ Ziegenkäse mit Salat.

Birgit Meyer-Höflich äußerte: „Die Besucher*innen zeigten sich sehr interessiert an unseren Angeboten zur beruflichen Bildung in der Gastronomie der Werkstatt und waren begeistert, wie die Fachkräfte den Spagat des Begleitens von Werkstattmitarbeitenden und die Gastorientierung vereinbaren können.“

Alexander Tränkmann, der die Gruppe während der Besichtigung begleitete, sagte abschließend: „Der Austausch hat viel Spaß gemacht und auch mir ermöglicht noch mal anders die Angebote der gpe zu betrachten. Es hat mich selbst erneut beeindruckt, wie viele passgenaue Hilfen wir anbieten können. Ich hoffe, dass wir im Europäischen Verbund diese Impulse weitertragen können, und dass eine menschenrechtszentrierte Sozialpolitik, trotz aller aktueller Herausforderungen, im Fokus bleibt.“

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.