Diagnose? Interesse! - Rückblick: "Mein Tag als..." 2016

Knapp vierzig Begegnungen kamen auch im zweiten Jahr bei der Aktionswoche „Mein Tag als…“ zusammen. Menschen mit einer Beeinträchtigung, etwa aufgrund einer psychischen Erkrankung, konnten auch in diesem Jahr für einen Tag Einblicke in ganz unterschiedliche Arbeitsfelder bekommen.

Wie arbeiten die Greenkepper bei Mainz 05?

Was gehört alles zum Housekeeping in einem Hotel?

Welche Vorbereitungen muss eine Fotografin treffen, bevor das Fotoshooting beginnen kann?

Diese und viele andere Fragen wurden den Tages-Besucherinnen und Tages-Besuchern in der Aktionswoche vom 13. bis 17. Juni 2016 von sehr engagierten Einblickgebern beantwortet. Mit 17 Jahren war Frau B. in diesem Jahr die jüngste Teilnehmerin, sie konnte mehr über die Arbeit in einem Hotel erfahren und selbst tatkräftig mit anpacken. Für den mit 71 Jahren älteste Teilnehmer war es eine Herzensangelegenheit einen halben Tag mit der Mainzer Berufsfeuerwehr zu verbringen – die Fahrt im großen Löschfahrzeug war natürlich inklusive.

Beide und natürlich auch alle anderen Tages-Besucherinnen und Besucher, vereint das Interesse, mehr über einen bestimmten Job oder eine bestimmte Tätigkeit zu erfahren. Und um diesem Interesse gerecht zu werden, braucht man engagierte Ladenbesitzerinnen, Handwerker und Dienstleister. Nahezu alle Tages-Patinnen und Paten aus dem Vorjahr waren wieder dabei und konnten den Interessierten ganz persönliche Eindrücke über ihren Berufsalltag vermitteln. Dafür nochmal ganz herzlichen Dank.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.