Eine „UN-konventionelle“ Stadtführung

Am Dienstag, den 26. April kamen die Teilnehmenden eines Zertifikatkurses für angehende und bereits aktive Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in einen besonderen Genuss... eine "UN-konventionelle" Stadtführung durch Mainz.

Ismael Sackan und Jens Bucher vom Projekt Inklusives Mainz organisierten eine kleine Führung durch die Mainzer Neustadt und besuchten unterschiedliche Plätze, die eine besondere Bedeutung für die Beschäftigung oder Teilhabe von Menschen mit Behinderung haben. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Eine UN-konventionelle Stadtführung“.

An sieben Stationen standen Akteure bereit, um etwas über die Besonderheit des jeweiligen Ortes zu sagen. Marita Boos-Waidosch, seit über zwanzig Jahren die Beauftragte für die Belange behinderter Menschen in der Stadt Mainz, gab Einblicke in die damaligen Anstrengungen, die Christuskirche endlich barrierefrei zu machen. Bernd Quick, Sozialplaner der Stadt Mainz, berichtete über die enormen Entwicklungen der sozialen Infrastruktur rund um den Goethepark. Es gab Einblicke in einen Inklusionsbetrieb (Bioladen natürlich) und in den gastronomischen Bereich einer Werkstatt (Gasthof Grün). Zudem wurde in der Mainzer Kaffeemanufaktur (Beteiligung an der Aktionswoche „Mein Tag als…“) und auf der Grünen Brücke („Gemischte Bienengruppe“) Halt gemacht.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.