Erfolgreiche Vernissage „goldrichtig“

Die Ausstellung „goldrichtig“ zeigt Goldreparaturen mit Kintsugi und freie künstlerische Interpretationen zum Thema Gold. Bis zum 12. April können die Werke im Landtag Rheinland-Pfalz, Foyer des Abgeordnetengebäudes, Kaiser-Friedrich-Str. 3, 55116 Mainz besichtigt werden.

Kintsugi

Kintsugi kommt aus dem Japanischen und kann übersetzt werden mit Goldverbindung. Es handelt sich um eine alte japanische Tradition, zerbrochene Gefäße mit Gold zu reparieren. Die entstandene Bruchstelle ist so einmalig wie das Leben selbst und betont die Originalität und Geschichte des Objekts. Kintsugi zeigt die Schönheit im Unvollkommenen, im Nicht-Perfekten und stellt einen Gegenpol zur Wegwerf-Mentalität dar. Auf der seelische Ebene bedeutet Kintsugi, zu den Brüchen und Narben zu stehen, die das Leben mit sich gebracht hat. Es steht als Metapher für die psychische Resilienz, in dem es zeigt, dass Schönheit und Stärke aus den Erfahrungen der Zerbrechlichkeit entstehen können. Kintsugi ist auch als Lebenskunst zu sehen, als Weg der Achtsamkeit und Heilung. Jeder einzelne Schritt einer Reparatur stellt eine Einladung dar, das eigene Leben und die Lebenssituation zu reflektieren.

Bruch-Meditation:

Welche Gegenstände haben Sie vielleicht einmal fallengelassen, die dabei zu Bruch gegangen sind?

Stolpern Sie auch mal über Ihre eigenen Füße oder straucheln und fallen Sie öfter? Welche anderen Erfahrungen des Fallens und Zerbrechens haben Sie in Ihrem Leben bereits gemacht? Und was hatte diese Erfahrung im Nachhinein betrachtet vielleicht Gutes an sich?

Künstlerische Interpretationen zum Thema Gold

Ausgehend von verschiedenen Kintsugi-Reparaturen von Gefäßen, sind in der Ausstellung auch Steine zu sehen, deren Bruchstellen mit Kintsugi veredelt wurde, sowie Risse in schwarzer Pappe, die mit Gold repariert wurden.

Außerdem sind vielfältige, abstrakte Collagen mit Blattgold ausgestellt, Malerei und Action Painting mit Goldfarbe und Goldspray, sowie auch TapeArt-Bilder, die durch Abklebungen mehrere Bildebenen haben. Den Eingangsbereich schmückt ein barock anmutender Goldrahmen, der sich erst bei genauerem Hinsehen als ein Upcycling aus altem Kinderspielzeug entpuppt. Kleine Leinwände mit vergoldeten Masken erinnern an die Anstrengungen der Pandemie, genauso wie den Moment, als die Masken endlich abgenommen werden durften. Und eine asiatisch anmutende Frau, vom Leben gezeichnet mit Falten, die vergoldet wurden, zeigt ein kleines Lächeln vor dem Hintergrund eines Steingartens.

Wir freuen uns über die zahlreichen Besucher*innen der Vernissage, den lebhaften Austausch und die Gespräche zwischen 12 Künstler*innen und Gästen und eine rundum gelungene Veranstaltung.

Unser herzlicher Dank geht an den Präsidenten des Landtags Rheinland-Pfalz Hendrik Hering und die Vizepräsidentin Kathrin Anklam-Trapp für die Möglichkeit der Ausstellung im Abgeordnetenhaus.

Viele der ausgestellten Bilder sind verkäuflich, siehe Ausstellungsliste vor Ort. Der Erlös refinanziert Material des Ateliers.

Das Atelier „kunst inklusive“ ist eine Annahmestelle für Goldreparaturen. Gebrochenes Geschirr oder Gefäße werden auf Anfrage mit Kintsugi repariert.

Kontakt:

Atelier „kunst inklusive“, Atelierleitung Anna Noebels, gpe Mainz gGmbH der Tagesstätte im Gemeindepsychiatrischen Zentrum, einer Einrichtung für Menschen mit psychischer Erkrankung

Mail: anna.noebels@gpe-mainz.de, Fon: 06131 2759677

 

 

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