gpe auf Konferenz in Zagreb

Mainzer Expertenwissen ist in der Partnerstadt Zagreb gefragt

Fünf Expertinnen und Experten aus den Geschäftsbereichen ATRIUM und Campus der gpe gGmbH sowie der Abteilung next waren Ende November in Zagreb, um ihr Wissen über die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung weiterzugeben. Das kroatische Sozialministerium und der Dachverband der Selbsthilfegruppen hatten zu einer zweitägigen Konferenz mit mehr als 200 Teilnehmenden eingeladen.

Angelika Adams-Flach, Geschäftsbereichsleiterin des ATRIUM, stellte Instrumente der Psychiatrischen Arbeitsdiagnostik vor, darunter die psychologische Leistungsdiagnostik und die gestufte betriebliche Belastungserprobung. Mit diesen und vielen weiteren Modulen bereitet das ATRIUM Menschen mit psychischer Beeinträchtigung auf den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt vor. Nicole Schnell, Bereichsleiterin Arbeitsdiagnostik, konnte im Rahmen einer Podiumsdiskussion von kostenträgerspezifischen Begutachtungserfahrungen in Deutschland berichten.

Die Menschen, mit denen Kathrin Staab und Anna Bornefeld-Ettmann arbeiten, sind bereits in der Werkstatt der gpe, dem ServiceCenter, beschäftigt. Die Integrationsassistentinnen informierten über die hier angesiedelte Abteilung next. Sie unterstützt Werkstattbeschäftigte, die in den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln wollen, bei der Vorbereitung und der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz.

Volker Holl, Leiter des Campus, referierte über Fortbildungen von Fachkräften, wie sie die gpe-eigene Bildungseinrichtung anbietet. Die anderthalbjährige Qualifizierung zur „Geprüften Fachkraft zur Arbeits- und Berufsförderung“ stieß beim kroatischen Sozialministerium auf so großes Interesse, dass die gpe als Beraterin bei der Etablierung eines entsprechenden Angebots in der Mittelmeerrepublik angefragt wurde.

Der Kontakt des kroatischen Ministeriums zur gpe besteht über Dr. Slavko Leban, der lange Zeit als Arzt in Mainz praktizierte und jetzt als Staatssekretär tätig ist. Bereits in seiner Zeit als niedergelassener Arzt hatte er engen Kontakt mit der gpe gepflegt.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.