gpe bei der CEFEC Tagung in Fokida, Griechenland

In diesem Rahmen wurden verschiedene Vorträge gehalten, die die Möglichkeiten von Inklusionsbetrieben und "social firms" in der Gemeinde thematisierten und Wege zur Zusammenarbeit erörterten. Trotz unterschiedlicher rechtlicher Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern wurde die Bedeutung der Inklusionsfirmen für die Gemeinden hervorgehoben. Ein Vertreter der Region Fokida war vor Ort und teilte seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit.

Wir, die gpe, mit den natürlich Märkten war Teil einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema "Green Economy" und den damit verbundenen Arbeitsfeldern auseinandersetzte. In dieser Gruppe stellten Mitglieder ihre Aktivitäten im Recyclingbereich vor, darunter Möbel, Kleidung und Haushaltsgegenstände. Zudem wurde eine Firma vorgestellt, die alte Überseecontainer in Wohnraum umwandelt (www.cpu-reuse.com). Allen Teilnehmern war bewusst, dass unser CO²-Fußabdruck eine bedeutende Rolle spielt. Die Firma Oekoservice beschäftigt sich neben ihrem Angebot im Facilitymanagement intensiv damit und hat bereits Erfolge erzielt, indem sie einen eigenen Mitarbeiter dafür einsetzt, den CO²-Fußabdruck auf null zu reduzieren.

Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem Thema Flüchtlinge und deren Betreuung sowie ihrer Integration in Inklusionsfirmen. Ein bemerkenswertes Projekt der Roua Association in Rumänien, das sich um die Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine unter dem Titel "Selfempowerment" kümmert und Wege zu einem selbstbestimmten Leben im Gastland aufzeigt, erhielt einen der CEFEC Awards 2023. Die anderen beiden Preisträger kamen aus Polen (Franchise für Bierkneipen) und Griechenland (Projekt für Hausreinigung mit Menschen mit psychischer Erkrankung). Wir hatten uns mit den natürlich Märkten ebenfalls beworben, jedoch den 4. Platz erreicht, ohne einen Preis zu erhalten. Wobei es sicher richtig war, das Gastgeberland mit einem Preis zu ehren.

Ein weiteres vorgestelltes Projekt war SEPAL (www.projectsepal.com), das sich auf die Förderung von 300 Personen der Zielgruppe NEET (Not in education, employment or training) konzentriert. Dabei handelt es sich um Menschen im Alter von 24 bis 29 Jahren, die aufgrund ihrer Fluchthistorie, ethnischer Zugehörigkeit oder Behinderung Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das Projekt bietet Unterstützung in Form von Online-Schulungen, der Identifizierung persönlicher Stärken und der Vermittlung von Arbeitsmöglichkeiten.

Es war eine gelungene Veranstaltung, mit gutem Austausch und neuen Anregungen. Wobei die Kultivierung von Oliven leider nicht bei uns in Rheinhessen möglich ist.

 

 

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.