Hinter den Kulissen: Abteilung „Montage & Verpackung“

„Wenn ich mit Außenstehenden über meine Abteilung spreche denken viele an ‚Deckel drehen‘. Damit haben sie auch sicherlich nicht ganz Unrecht. Wir nennen das jedoch: Verschlüsse montieren - Verschlüsse demontieren – aussortieren“, berichtet Heribert Dietrich, einer der drei Fachanleiter, mit einem Schmunzeln.

Denn die Abteilung „Montage- und Verpackung“ der gpe gGmbH montiert tatsächlich im Auftrag von Unternehmen Kleinteile, wie eben die bekannten Kunststoffverschlüsse. Darüber hinaus stellen die rund 30 Mitarbeitenden aber auch verschiedene Artikel zu einer Einheit zusammen, verpacken und bereiten sie dann für den Versand vor. Das bediente Produktportfolio kennt dabei kaum Grenzen: Von Katalogen über Getränkemuster bis hin zu dem Montieren von Schutzausrüstung, wie Helmen, Polstern und Schlagschutzwesten.

„Alles muss sorgfältig und zuverlässig ausgeführt werden, und zwar so, wie es der Kunde und das Produkt verlangen“, betont Heribert Dietrich. „Die Mitarbeitenden lernen was es heißt, handwerklich korrekt und mit Präzision zu arbeiten. Wir als Fachanleiter, das heißt meine Kollegen Fabian Parensen, Willem Wentzl und ich, unterstützen bei den einzelnen Arbeitsschritten jedes unserer Teammitglieder sorgsam und mit klaren Strukturen.“

Besonders wichtig sei außerdem, Spaß an der Arbeit zu haben – das dies der Fall ist, weiß jeder, der die Abteilung „Montage und Verpackung“ einmal persönlich besucht.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.