Kultur und Barrieren

Am Dienstag, den 3. Mai 2016, fand auf dem Mainzer Leichhof eine Veranstaltung unter der großen Überschrift „Kultur für alle – für eine barrierefreie Stadt!“ statt. Hintergrund der Veranstaltung war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der in Mainz traditionell von vielen Organisationen und Verbänden gemeinsam durchgeführt wird.

Nach dem musikalischen Auftakt der WfB-Band, sorgte vor allem die Theatergruppe „Die Inkludierer“ für Staunen bei den zahlreichen Passantinnen und Passanten. Die Gruppe aus Menschen mit und ohne Behinderung thematisierte die immer noch viel zu zahlreichen Barrieren mithilfe großer Stangen oder Plakaten. Wie sollen Kulturangebote wahrgenommen werden, wenn sie nicht barrierefrei sind? Diese und andere Fragen wurden an vier verschiedenen Thementischen aufgeworfen? Menschen mit Behinderung, politische Vertreter und Kulturschaffende gingen miteinander in den Dialog.

Nach einer Verlosung unter den Teilnehmern einer Umfrage zur Barrierefreiheit in Mainz, kam es zum heimlichen Höhepunkt der Veranstaltung: Der Flashmob des Klein-Winternheimer Chors „popCHORn“ mit über einhundert Sängerinnen und Sängern sorgte für Gänsehaut.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten – es war ein wirklich sehr gelungener Tag!

 

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.