Mittendrin und ganz nah dran

Nach knapp drei Jahren Projektarbeit verabschiedeten sich die Macherinnen und Macher des Projektes Inklusives Mainz am Donnerstag, den 01. September auf der ganz großen Bühne.

Die Veranstaltung „Kabarett der Extraklasse“ in Kooperation mit der Stadt Mainz, im Rahmen von „Mainz lebt auf seinen Plätzen“, war ganz im Sinne der Kooperationspartner gpe Mainz, Commit Club Behinderter und Ihrer Freunde, der Evangelische Kirchengemeinde Mainz-Marienborn und der Sophie-Scholl-Schule Mainz:

Möglichst mittendrin, möglichst barrierefrei und möglichst für alle Menschen zugänglich.

 Ortsvorsteher Johannes Klomann (Neustadt) und Dr. Claudius Moseler (Marienborn) lobten den „inklusiven“ Input des Projektes für die beiden Stadtteile. Gabriele Ebner überbrachte stellvertretend für Sozialdezernent Kurt Merkator die Glückwünsche zur erfolgreichen Durchführung des Projektes. Jens Bucher, Carola Herbrik und Ismail Sackan dankten in Ihrer Funktion als Projektverantwortliche den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützer für die vielen gelungenen Kooperationen während der vergangenen drei Jahre. Die Stars des Abends waren aber andere.

Rainer Schmidt, seines Zeichens Pfarrer, Seelsorger und Kabarettist eröffnete den künstlerischen Teil des Abends ohne großes Warm-Up. Der Rheinländer führte eher den Säbel als das Florett und schaffte es während seines 60-minütigen Programmes den Großteil des Publikums auf seine Seite zu ziehen. Schmidt, ohne Unterarme und lediglich mit einem Daumenansatz auf die Welt gekommen, spielte Auszüge aus seinem Programm „Keine Hände, keine Langeweile“.

Danach ging es in die Pause, die viele der etwa 150 Besucherinnen und Besucher nutzten, um mehr über das Projekt zu erfahren. Eine große Fotodokumentation und das mobile Bauwagen-Café als Begegnungspunkt halfen dabei.

Im zweiten Teil des Abends ging es wesentlich ruhiger zu. Florian Sitzmann wurde bundesweit als „der halbe Mann“ bekannt. Bei einem Motorradunfall im Alter von 15 Jahren verlor er beide Beine und beschrieb in zwei Büchern, welchen Weg er nahm, um dennoch voll im Leben zu stehen. Mit seiner sympathischen und unbefangenen Art nahm Sitzmann das immer noch zahlreich vorhandene Mainzer Publikum mit auf eine sehr persönliche Reise.

 

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.