Projekt „Kommune Inklusiv in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm“ wird verstetigt

„Mit der einstimmigen Entscheidung im Rat der Verbandsgemeinde für die Verstetigung dieses Vorhabens ist ein Meilenstein erreicht. Es zeigt, dass Kommune Inklusiv Wirkung erzeugt und dass wir damit nachhaltig die Lebensbedingungen in den Kommunen verbessern können“, ergänzte Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch.

Die Aktion Mensch hatte vor fünf Jahren ein Förderprogramm aufgelegt und die Verbandsgemeinde Nieder-Olm war mit vier weiteren Kommunen aus einem Bewerbungspool von 129 Kommunen ausgewählt worden. Das Familienministerium begleitete und förderte ebenfalls dieses Projekt.

„Ich freue mich ganz besonders mit allen Beteiligten und Mitwirkenden, dass die Verbandsgemeinde Nieder-Olm in Kooperation mit so vielen verschiedenen Partnerinnen und Partnern sowie Institutionen zu einem so guten und dauerhaften Ergebnis gekommen ist“, sagte Ministerin Katharina Binz. „Das einstimmige Ergebnis im Rat der Verbandsgemeinde zeigt, wie überzeugend das Projekt gearbeitet hat“, so die Ministerin weiter.

Bürgermeister Spiegler: „Inklusion ist ein Konzept, das übersetzt werden muss in die Alltagspraxis. Wir erklären, was wir meinen und wollen. Im Grunde ist das ganz einfach: Wir alle, ausnahmslos, werden früher oder später vor der Frage stehen, wie wir weiter teilhaben und mitgestalten können, wenn wir älter geworden sind und sich unsere Möglichkeiten deshalb einschränken. Der Kern der Inklusion ist, dass alle gemeint sind, dass es alle betrifft und dass aus diesem Grund alle mitreden und mitgestalten sollen. Wir wollen aufhören, die Menschen an die Umstände und Rahmenbedingungen anzupassen. Im Gegenteil: Wir beginnen konsequent damit, die Bedingungen an die Menschen anzupassen. Das ist für uns Inklusion“, fasst Bürgermeister Spiegler zusammen. „Das ist unabhängig davon, aus welchem Bereich eine Beschränkung von Teilhabemöglichkeiten kommt. Egal wie alt jemand ist oder wie gesundheitlich fit, egal, ob ein Mensch eine Beeinträchtigung hat oder nicht, wo jemand herkommt, welche Sprache der Mensch spricht, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt, ob man einen Glauben oder eine Weltanschauung hat oder nicht, ob man schon lange oder erst kurze Zeit in unserer Verbandsgemeinde lebt, in welcher Familien- oder Lebensform man lebt, für alle gilt der Anspruch der Teilhabe. Denn Teilhabe und Zugehörigkeit sind Grundbedürfnisse, die den Menschen ausmachen.“

Am Ende der Förderphase durch die Aktion Mensch wird die Projektarbeit in die Verstetigung überführt und voraussichtlich ab Januar 2023 auf dauerhaft gestellt. Ansprechpartner:in: Annette Hambach-Spiegler, Abteilungsleiterin, Verbandsgemeindeverwaltung Nieder-Olm, Abteilung 2 – Bürgerdienste, Tel.: +49 (6136) 69-12100

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.