Projektwoche in der Schulküche Nieder-Olm

Trotz Ferien geht die Arbeit in der Schulküche natürlich weiter. Beste Gelegenheit für Fortbildungen, verbunden mit Ausflügen. Im Rahmen einer Projektwoche besuchten die Beschäftigten die Mainzer Kaffeemanufaktur und die Metzgerei Wirth – beides bewährte Lieferanten. Außerdem stand die Besichtigung der Biomasse-Anlage in Essenheim auf dem Programm.

In der Metzgerei Wirth in Udenheim konnten die Werkstattbeschäftigten bei der Herstellung von Frikadellen und Kalbsbratwurst zusehen. Herr Wirth, der Inhaber, führte die Gruppe durch die Kühlhäuser und das Ausbeinhaus und erklärte die verschiedenen Fleischereimaschinen.

Auch bei der Mainzer Kaffeerösterei empfing der Inhaber persönlich die Küchengruppe aus Nieder-Olm. Das seit 1926 existierende Unternehmen ist seit 2003 in Norbert Beckers Besitz. Seinen Rohkaffee kauft er direkt bei den Erzeugern zu Preisen, die 40% über dem üblichen Marktpreis liegen. Dies garantiert, dass die Bauern von ihrer Arbeit leben können, und qualifiziert den Kaffee für das Fair-Trade-Label. Die Projektgruppe erfuhr außerdem, dass man zur Hertellung von 1 Kilo Kaffee 50 Kilo Kaffeekirschen benötigt, und dass nur zwei Kaffeesorten verwendet werden: Arabica (70%) und Robusta (30%). Das Rösten selbst geht relativ schnell, nämlich in 15–20 Minuten, wie die Gruppe live erleben konnte. Nach der Besichtigung gab es noch eine Kaffeeverkostung, und im Laden verführte die reiche Auswahl an Kaffee und Espresso zum Kauf.

Weniger angenehme Düfte empfingen die Besucher*innen in der Biomasse-Anlage in Essenheim. Hier konnten sie mit allen Sinnen erleben, was mit ihrem Biomüll passiert. Im ersten Schritt entsteht daraus Biogas, das ein Heizkraftwerk versorgt. Im zweiten Schritt entsteht Humus für die Landwirtschaft und den Privatverbrauch. Es werden jährlich 50.000 Tonnen Biomasse verarbeitet. Davon ist ca. 50 % nicht verwertbarer Restmüll, der in Müllverbrennungs-Anlagen verbrannt wird.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.