unplugged auf dem Neustadt-Fest

Drei Tage lang feierte die Mainzer Neustadt Ende September ihr 150. Jubiläum mit einem bunten Programm für Klein und Groß im Goethepark. Am letzten Tag konnten Besucher*innen Vereine und Institutionen, die in der Neustadt angesiedelt sind, kennenlernen und mit ihnen in Kontakt kommen. Auch das unplugged war mit einem Infostand vertreten. Bereits seit 17 Jahren, seit seiner Entstehung, befindet sich das Beratungscafé in der Leibnizstraße 47, mitten im Ortskern. Im Haus sind auch die Ortsverwaltung und andere Einrichtungen untergebracht, so dass der Zugang unauffällig erfolgen kann – was vielen Besucher*innen sehr wichtig ist.

Trotz des regnerischen Wetters kamen viele Nachbar*innen sowie gut gelaunte Besucher*innen an den Infostand. Sie alle zeigten großes Interesse an der Arbeit des unplugged, viele kamen mit dem Team ins Gespräch. Vom netten Plausch bis hin zum fachlichen Austausch war alles dabei. Einige der Besucher*innen zeigten sich sehr offen und erzählten ihre persönliche Geschichte. „Psychische Gesundheit scheint immer mehr in den Fokus der Gesellschaft zu rücken, und auch wir finden, dass dieses Thema enttabuisiert werden sollte“, deutet Katharina Ligusov, die als Erziehungswissenschaftlerin eine der Ansprechpersonen im unplugged ist, die große Gesprächsbereitschaft. „Jede*r Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Umso wichtiger ist es, auf unser Angebot aufmerksam zu machen: Junge Menschen sollen wissen, dass es uns gibt und dass sie hier jederzeit Hilfe bekommen können, wenn eine Krise eintrifft.“

unplugged – Das Beratungscafé ist eine Anlaufstelle für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die in einer schwierigen Lebenssituation stecken oder psychisch erkrankt sind. Hier können sie Menschen in ähnlichen Situationen begegnen, mit kompetenten Mitarbeitenden ins Gespräch kommen, sich informieren und ihre Freizeit gestalten. Ein monatlich wechselndes Programm bietet z.B. Gelegenheit zu kochen, sich künstlerisch auszuprobieren, Sport zu treiben oder Ausflüge zu unternehmen. Neben dem offenen Café-Bereich bietet unplugged individuelle Hilfe im Rahmen der qualifizierten Assistenz an.

Das unplugged-Team richtet außerdem Präventionsangebote für junge Menschen, Gruppen und Interessierte aus und sensibilisiert frühzeitig für Themen der seelischen Gesundheit, etwa mit dem Schulprojekt „Verrückt? Na und!“ Nicht zuletzt leistet das unplugged mit Kampagnen und einfallsreichen Aktionen Aufklärungsarbeit zu psychischen Erkrankungen bei jungen Menschen und trägt so zu mehr Akzeptanz und zur Inklusion bei.

Foto: Daphne Antoniadis, Katharina Ligusov, Marlene Ciesla am unplugged-Stand
©bildschoen13.de

Zur unplugged-Website

Zurück

CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.