unplugged bei der „Woche der Seelischen Gesundheit“ in Ingelheim

Am 15. Oktober 2022 fand der gemeinsame Aktionstag der seelischen Gesundheit im WBZ Ingelheim statt. Veranstalter war die „dpm-stiftung für seelische gesundheit“. Durch den Aktionstag sollten Betroffenen sowie Angehörigen und Interessierten Präventions- und Beratungsangebote in der Nähe aufgezeigt und auf das Thema der seelischen Gesundheit aufmerksam gemacht werden. Ein wichtiges Anliegen war auch, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, zu informieren und aufzuklären. Von Vorträgen über einen Markt der Möglichkeiten bis hin zu Mitmachangeboten war an diesem Tag für alle Interessierten etwas dabei.

Auch das Beratungscafé unplugged war mit einem Infostand und vier Mitarbeitenden vertreten. Somit bot sich die Möglichkeit, mit Betroffenen, Angehörigen, Interessierten und Fachpersonal aus anderen Einrichtungen in den Austausch zu kommen, die Arbeit des unplugged vorzustellen und Vernetzungsarbeit zu leisten. Einige Menschen berichteten im Gespräch von individuellen Erlebnissen und gaben somit einen tiefen Einblick in persönliche Geschichten. Neben wertvollen Gesprächen konnte zusätzlich Material aus unserem Schulpräventionsprojekt – die Tischtennisplatte, ein Balanceboard und Stresssäckchen – ausprobiert werden.

Das unplugged ist in der Leibnizstraße der Mainzer Neustadt angesiedelt und ist eine Beratungs- und Kontaktstelle. Das Angebot richtet sich an Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die in einer schwierigen Lebensphase stecken oder eine seelische Erkrankung haben. Hier können sie in vielen Lebensbereichen Beratung in Anspruch nehmen, mit anderen jungen Menschen in Kontakt kommen und das wechselnde Freizeitangebot sowie die Räumlichkeiten unverbindlich nutzen. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Qualifizierten Assistenz, eine längerfristige, individuelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Das unplugged ist auch im Bereich der Prävention tätig. Mit dem Schulprojekt „Verrückt? Na und!“ wird schon früh für das Thema der seelischen Gesundheit sensibilisiert und so ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung und Antistigmaarbeit geleistet.

Der Aktionstag in Ingelheim war eine tolle Gelegenheit, um nach der Pandemie wieder einmal mit vielen interessanten Menschen und engagierten Einrichtungen in Kontakt zu kommen!

Zurück

CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.