„Viel mehr als Bio!“

Ein halbes Jahrzehnt Bioladen natürlich in Ingelheim – das ist ein guter Grund zu feiern. Von Montag, 15. bis Samstag 20. Oktober findet die große Festwoche statt. Verkostungen, Probierstationen, Kinderschminken, Rabattaktionen und viele weitere Überraschungen erwarten die großen und kleineren Einkäufer im Markt in der Mainzer Straße 26 in Ingelheim.

 

Ein Vollsortiment mit großem Angebot an frischem Obst und Gemüse, mehr als 120 wechselnde Käsesorten, Eier, Wurst  und Fleisch aus der Region und eine reichhaltige Auswahl an frischen, gekühlten Molkereiprodukten, dazu viele weitere Produkte des täglichen Bedarfs wie Kaffee, Tee, Backzutaten, Brotaufstriche, Müsli oder Kindernahrung und sogar Kosmetikartikel. Und alles in gewohnt guter Bio Qualität – dafür ist der Bioladen natürlich bekannt.

Was nur wenige wissen: der natürlich Markt in Ingelheim ist weit mehr als nur ein Bioladen. Der Markt gehört zur Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen  Mainz gGmbH (kurz: gpe Mainz) und ist ein Inklusionsbetrieb, in dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen miteinander und füreinander arbeiten.

„In unserem natürlich Bioladen arbeiten die unterschiedlichsten Menschen. Die vielseitigen Arbeitsbereiche in Laden, Bistro und Küche bilden einen Arbeits- und Selbsterprobungsraum für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Leistungsniveaus, mit persönlichen Stärken und Schwächen. Menschen mit psychischen Erkrankungen können sich hier erproben und weiterbilden, und zwar auf einem vollwertigen Arbeitsplatz mit Vertrag und Gehalt.

Die Arbeit im natürlich Bioladen bietet neben dem Lebensunterhalt gesellschaftliche Teilhabe, persönliche Selbstbestimmung und neue Perspektiven, z.B. nach Lebenskrisen“, erläutert Edith Siesenop, Geschäftsbereichsleiterin der gpe für den Bereich Inklusionsbetriebe Einzelhandel, den Grundgedanken des Konzepts und ergänzt: “Getreu unserem Slogan „Viel mehr als Bio!“ bedeutet Bio für uns auch, ein besonderes Miteinander von Team, Lieferanten und Kunden zu leben und soziale wie ökologische Verantwortung zu übernehmen. Jede Kundin und jeder Kunde unterstützt uns durch den Einkauf oder eben den Besuch in unserem Bistro –und genau dafür wollen wir in der Jubiläumswoche Danke sagen“.

„Wir sind ein beliebter Treffpunkt in Ingelheim geworden. Viele Kunden zählen zur Stammkundschaft und kommen regelmäßig bei uns einkaufen“, erzählen Annette Reinhardt und Steffen Zosel, die beiden Leiter des natürlich Marktes in Ingelheim. „Fester Bestandteil unseres Marktes ist das Bistro. Angefangen vom Frühstück über das tägliche Suppenangebot und das Wochengericht sind auch die herzhaften Teilchen, leckeren Kuchen, süßen Gebäckstückchen sowie die Torten, die wir von der Domäne Mechthildshausen beziehen, sehr beliebt bei unseren Gästen“. Die Tagessuppe ist immer vegan zubereitet und wechselt täglich. Zusätzlich gibt es ein vegetarisches Wochengericht.  

Und auch die Kinder langweilen sich beim Einkauf nicht. Im Bistro befindet sich eine Kinderspielecke, die gerne und oft von jüngeren natürlich Besuchern genutzt wird.

In der Festwoche lohnt sich ein Besuch im Laden ganz besonders, die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm:

15.10. Ölbewusst Regionale Öle und Ölsaaten & Weine von Weingut Forster
16.10. VIVANI Schokoladen & Barnhouse Müslis
17.10. Mainzer Kaffeemanufaktur & Ten Dam Käse
18.10. Il Cesto Antipasti & bioladen*Nüsse und Trockenfrüchte
19.10. Weinverkostung mit den Ingelheimer Rotweinmajestäten und Weingut Arndt F. Werner, Dr. Hauschka Erlebnistag, Käsegenusstag & Kinderschminken
20.10. Rapunzel Waffeln und süße Aufstriche, Weingut Dr. Andreas Kopf Weine, Provamel Pflanzendrinks, Bauckhof Backmischungen & Kinderschminken.

Zusätzlich gibt es die gesamte Woche über die Möglichkeit, am Glücksrad zu drehen und attraktive Preise zu gewinnen. Jeder Kunde erhält bei seinem Einkauf Rabattcoupons um seine Lieblingsprodukte individuell selbst zu reduzieren.

„Es gibt viel zu entdecken für unsere Kunden. Wir freuen uns auf viele Gäste und schöne Begegnungen“, so das Team des natürlich Biomarktes in Ingelheim abschließend.

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CAP-Märkte der gpe in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen

Die gpe muss aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die CAP-Märkte in Mainz-Weisenau und Jugenheim/Rheinhessen schließen.

Gestiegene Lebensmittelpreise führten bundesweit zu einem verändertem Konsumentenverhalten. Es werden zunehmend „Whitelabel“ Produkte, also Eigenmarken, gekauft. Damit sinkt die Gewinnmarge. Bei gleichbleibenden Wert des Einkaufsbons, aber kontinuierlich sinkenden Kundenzahlen und steigenden Energie- und Lohnkosten, entsteht ein erhebliches Defizit. Dies macht es der gpe unmöglich, die Märkte weiterhin als Inklusionsbetriebe zu betreiben.

Mit Vorlage des wirtschaftlichen Halbjahresergebnisses, welches für beide CAP-Märkte jeweils ein Defizit im sechsstelligen Bereich ausweist, musste die Entscheidung getroffen werden, diese zu schließen.

Inklusionsbetriebe sind Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes mit besonderem sozialen Auftrag. Sie unterliegen den ganz normalen marktwirtwirtschaftlichen Gegebenheiten. Zwischen 25 % und 50 % des Personals sind Menschen mit Behinderung. Inklusionsbetriebe haben daher oftmals einen höheren Personaleinsatz, da nicht alle Mitarbeiter mit Behinderung die volle Arbeitsleistung erbringen können.

Den Mitarbeitenden des CAP-Marktes Jugenheim wurde dieser Entschluss Ende  Juli mitgeteilt, die Schließung erfolgt zum 31.10.24.

Seit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe stehen die Mitarbeitenden täglich unter Druck, sich vor Kunden rechtfertigen zu müssen. Zudem werden sie mit Gerüchten und Spekulationen konfrontiert, wie beispielsweise, dass der Markt bewusst nicht mehr vollständig beliefert werde, wenn mal ein Artikel ausgeht, oder dass technische Mängel absichtlich nicht behoben würden. Dies führt zu einer zusätzlichen und erheblichen Belastung für die Mitarbeitenden, die sich selbstverständlich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Um eine solche Situation in Weisenau zu vermeiden, haben wir uns entschieden, die Mitarbeitenden zeitnah vor der Schließung zu informieren. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass für alle eine Weiterbeschäftigung innerhalb der gpe gesichert werden kann. Diese Entscheidung trägt dazu bei, den psychischen Druck auf unsere Mitarbeitenden zu minimieren und ihnen gleichzeitig die Sicherheit zu geben, dass sie auch weiterhin ein Teil unseres Unternehmens bleiben werden. Es wird daher keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Als gpe sind wir immer bestrebt neue Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung zu generieren und zu schaffen. Die Schließung von Betriebsstätten ist auch für uns ein sehr schwerer Schritt.