Von Honigsklaven und Mulsum

Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, einer der renommiertesten Herzchirurgen Deutschlands, hielt in der Sozialen Stadtimkerei einen eindrucksvollen Vortrag – über die Imkerei und die kulturhistorische Bedeutung des Honigs im antiken Rom. Prof. Dr. Vahl ist Vorsitzender der Initiative Römisches Mainz e.V. und ein absoluter Kenner der römischen Geschichte.

So verstand er es, die Anwesenden mit in eine zweitausend Jahre alte Epoche zu nehmen. Eine Zeit, in der sich nicht nur die Imkerschaft mit „Mella fluant tibi“ („Möge Dir der Honig fließen“) begrüßte, eine Zeit, in der sich speziell ausgebildete Honigsklaven (römisch „Apiarius“) um das „Melarium“ (Bienenhaus) kümmerten und die Bedeutung des Honigs als alleiniges Süßungsmittel gar nicht hoch genug einzuschätzen war. Ganz gleich ob Früchte, Käse, Schinken oder gekochte Speisen – der Honig fand als Soße, Glasur oder Dressing seinen Weg in fast jede Speise der Römer. Auch als Getränk fand er Verwendung. Mit Honig gesüßtes Wasser, als „Aqua mulsa“ bezeichnet, war ein wichtiges Tagesgetränk ganz ähnlich unseren modernen Limonaden und Fruchtschorlen. Rot- und Weißwein wurden mit Honig gesüßt und als „Mulsum“ bezeichnet.

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